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MOTORSPRITZE FIAT AF/STABIL 1924
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Am 26. Februar 1924 bewilligt der Gemeinderat in seiner Sitzung
der freiw. Feuerwehr Gars den Ankauf einer Automobil-Spritze
um den Betrag von 10,000.000 Kronen.
Herr Schalko berichtet über seine Erkundigungen anläßlich
des Besuches der Wiener-Messe:
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Firma Rosenbauer:
Anhänger 22 PS 80 Mio. K
Rüstwagen 176 Mio. K
Autospritze Type Horn 210 Mio. K
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Firma Knaust:
Anhänger 95 Mio. K
Autospritze 240 Mio. K
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Der Antrag auf Type Rüstwagen mit Anhänger wird
einstimmig angenommen und der Ausschuß ermächtigt,
den Anhänger, falls nicht über 80 Mio. K, nach Einholung
von Offerten sofort anzukaufen.
Am 9.11.1924 berichtet Hauptmann Strunz von der Vorführung
einer Autospritze (32 PS) der Firma Knaust zum Preis von 98
Mio. Kronen. Die Firma Rosenbauer hat ihre Autospritze in Gars
vorgeführt (Preis Anhänger 32 PS, 1.700 L/min. 108
Mio. K.)
Der Antrag auf Ankauf der Knaust-Spritze wird einstimmig abgelehnt,
hingegen die Anschaffung des Anhängers bei Rosenbauer mit
Stimmeneinhelligkeit beschlossen und der Bestellbrief bei Firma
Rosenbauer nach gut bestandener Saugprobe von Herrn Hptm. Strunz
mit der Unterschrift versehen. |
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Die Wehr bekommt letztendlich die Motorspritze, Typ Fiat Af/stabil
von der Fa. Rosenbauer, deren Weihe 1925 als erste Motorspritze
des Bezirkes Horn stattfindet. Diese Spritze wird vorerst von
zur Verfügung gestellten Kraftwagen, dann vom Saurer-Sprengwagen
und ab 1941 vom Mercedes L1500S gezogen und leistet ihre treuen
Dienste bis in die 70er Jahre. |
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Die Finanzierung
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Am 15.9.1924 berichtet der Garser Feuerwehrhauptmann Strunz
über den Stand des zur Finanzierung dieser Spritze initiierten
Lotterieunternehmens, in Spenden sind 30,000.000 K eingelangt
und sämtliche Treffer sind bezahlt.
Mit Bewilligung des BMf Finanzen hat die FF Gars mit eigenem
Lotterieausschuss am 28.12.1924 die Ziehung unter Überwachung
eines Beamten der Staatslotterie durchgeführt. Von 15.000
aufgelegten Losen wurden 4.874 zum Preis von je 20.000 Kronen
verkauft, zur Ausspielung gelangten 30 Treffer im Wert von 60
Mio. Kronen, der erste Treffer ging an die Freiwillige Feuerwehr
Wanzenau. Die Ziehungsliste dieser Lotterie wird mittels einer
eigenen Feldpostkarte der k.u.k. Feldpost bekanntgemacht. Die
Lotterie brachte einen Reinertrag von 83,801.000 Kronen.
Preise waren in dieser Zeit der totalen Inflation ausschließlich
praktische Dinge wie ein Schlafzimmer Esche natur um 1,0 Mio
Kronen, Jagddrilling, Schrotgewehr, Singernähmaschine,
Brantweinkessel, Milchzentrifuge, Rasiergarnitur, Fleischfass,
Futterdämpfer, Küchenuhr und eben dieses Holzfass.
In der Lotterie-Abrechnung scheint der Kauf eines Weinfasses
von Hawlik mit Rechnung vom 5.10.1924 zum Preis von 300.000
Kronen auf. |
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